Pressemitteilung der SPD-Kreistagsfraktion besuchen Haus Caruso

Beitrag vom 14.02.2016

 Dillenburg-Oberscheld. „CMA“ steht für Chronisch Mehrfach geschädigte Abhängige – was das für die Betroffenen bedeutet und wie ihnen durch eine gute und zielgenaue Betreuung geholfen wird, das erkundeten Vertreter der SPD-Kreistagsfraktion bei einem Besuch im Haus Caruso in Oberscheld. Leiter Rainer Zech und seine Stellvertreterin Sara Werner führten die sozialdemokratische Delegation mit dem Fraktionsvorsitzenden David Rauber und den Fraktionsvizes Gunter Ratz und Stephan Grüger in die Probleme der laut Zech „vergessenen Mehrheit“ Erkrankter und die Arbeit der Einrichtung ein.
 
Das Wohnheim für chronisch mehrfach geschädigte, abhängige Menschen hat 28 Plätze und ist, so Zech, „nahezu immer voll“. Zu 80% seien Männer von
Suchtkrankheit und den Folgen – etwa Jobverlust, Verlust des sozialen Umfelds bis hin zum Verlust der Wohnung – betroffen. „Am Anfang stellen wir das
pure Überleben und eine körperliche Stabilisierung sicher. Dann können wir uns um den psychischen Zustand und die Entwicklung zu mehr Selbständigkeit
kümmern,“ schilderte Zech. Positiven Einfluss habe das Umfeld im Dorf. „Im Gesangverein, beim Sport oder auch im Waldschwimmbad sind Bewohner dabei,“ so Zech und Werner. Auch einige der insgesamt 25 Mitarbeiter, unter ihnen Ortsvorsteherin Heidi Brandes, sorgten mit für die Einbindung im Ort, der durch
die Hochwasserkatastrophe 2006 näher zusammenrückte.
 
„Im Dorf haben wir Angebote des Wohnheimangebundenen Betreuten Wohnens: Maximal in Zweier-Wohngemeinschaften können Leute, aus dem Haus Caruso zurück in eine größere Selbständigkeit,“ sagte Sara Werner, die sich um diesen Bereich kümmert. „Wir brauchen bezahlbaren Wohnraum, nicht zu groß und teuer. Die Akzeptanz im Ort wächst, einige Vermieter haben schon Verträge mit uns verlängert,“ schilderte Werner auf Nachfrage von Stephan Grüger. Die SPD-
Kreistagsabgeordneten Paul-Wilhelm Jansen und Helmut Metz sahen einen großen Vorteil darin, dass das Haus Caruso relativ klein und gut im Dorf
verwurzelt ist.
 
„Künftig stehen wir noch vor anderen Fragen: Wie kommen wir aus der Doppelzimmersituation raus? Wie befriedigen wir den wachsenden Bedarf nach CMA-Plätzen? Wie wird unser Haus barrierefrei? Was passiert eigentlich mit Bewohnern, die pflegebedürftig werden?“, gaben Zech und Werner den
Sozialdemokraten auf den Weg. Die Antworten ließen sich in den bestehenden Kooperationen innerhalb des gemeindepsychiatrischen Dienstes und der aktiven
Rolle des Lahn-Dill-Kreises finden: „Aber der Weg ist lang“, waren sich die Besucher einig. Träger des Wohnheims ist übrigens der Verein „Aktives Leben
im Alter e.V.“, die Kosten trägt in weitem Umfang der Landeswohlfahrtsverband (LWV), den die Landkreise und kreisfreien Städte tragen.

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